Wie ich mich vom Chronic Fatigue Syndrom geheilt habe

Chronic Fatigue Syndrom

Erschöpfung ist bei Weitem kein Fremdwort für mich. Vielmehr war das immer bekannter werdende Chronic Fatigue Syndrom viele Jahre mein beständiger Begleiter. Kaum ein Tag verging, an dem ich mich nicht im Liegen wohler fühlte als im Stehen; kaum ein Morgen, an dem ich mir keine Gedanken um meinen Energiepegel machte und um die Frage, wie ich wohl den kommenden Tag überstehen sollte. 

Während ich zwischendurch immer wieder Phasen erlebte, in denen es mir grundsätzlich gut ging, traten doch auch immer wieder Phasen auf, in denen ich viel im Bett liegen musste, kaum etwas unternehmen konnte. Nach einigen Wochen gingen solche Erschöpfungsphasen meist recht zuverlässig vorbei und ich konnte wieder am “normalen” Leben teilnehmen.

Bis es, leider, schließlich einmal nicht mehr so war – und ich mich nicht mehr erholte. Trotz allem Ausruhen wurde es mit der Müdigkeit nicht besser. Jeder Supermarktbesuch schien mir ein Gang zu viel zu sein, gar ein aufwändiger Akt, von dem ich mich teilweise lange erholen musste.

Ich werde aus vielen Gründen an dieser Stelle nicht tiefer in die Beschreibung dieser Zeit einsteigen. Für hier nur so viel: Ich war wegen des Chronic Fatigue Syndroms bei vielen Ärzt*innen. Wirklich, bei vielen. Auch bei vielen Heilpraktiker*innen, Osteopath*innen und was weiß ich nicht alles. Über die Jahre habe ich sicherlich den Großteil der Heilungsszene meiner Stadt (und vermutlich weit darüber hinaus) durchkämmt.

Aber nichts hat wirklich geholfen. Wirklich, nichts.

Ich bin mehr als dankbar, dass ich heute sagen kann: Nach einigen Jahren fand ich schließlich etwas, das mir – neben dem Kennenlernen meiner Wutkraft – endlich wirklich half. Es handelt sich dabei um ein Programm von Ashok Gupta. Es fokussiert sich, vereinfacht gesagt, auf das Umtrainieren des Gehirns bei chronischer Erschöpfung. 

Chronic Fatigue Syndrom

Brain Retraining beim Chronic Fatigue Syndrom – Was ist das?

Ashoks Erklärungen zu CFS stießen in meinem Inneren auf eine große Resonanz. Wie ich hier lernte – und wie ich selbst auch schon lange vermutet hatte – war mein Gehirn nämlich seit dem Beginn meiner Erkrankung in einem Fight- or Flight Modus stecken geblieben. 

Ich will versuchen, das etwas genauer zu erklären. Tief in unserem Gehirn liegt die Amygdala. Dieses Zentrum ist an Wut- und Angstreaktion beteiligt, also an den Reaktionen, die uns in einer lebensbedrohlichen Situation retten können. Damit ist die Amygdala evolutionstechnisch gesehen ein absolut überlebensnotwendiges Gehirnareal.

Problematisch wird es allerdings dann, wenn dieses Zentrum, meist nach einem neurologischen Trauma, nicht mehr herunterfahren kann, sondern aktiviert BLEIBT.

In dem Fall befindet sich die Amygdala im fortlaufenden Fight- or Flight-Modus und hält Dinge für eine Gefahr, die gar keine sind. Als Reaktion auf diese für real geglaubte Gefahr stimuliert die Amygdala beständig das Nerven- und das Immunsystem über, was zu Erschöpfung – und vielen anderen Symptomen – führen kann.

Stell dir vor, du wohnst in einem großen Haus. Während du nachts schläfst, geht ganz plötzlich die Alarmanlage an. Du wirst hellwach, springst auf, und durchsuchst das ganze Haus nach möglichen Einbrechern. Doch du findest nichts. Etwas beunruhigt stellst du die Alarmanlage also aus und legst dich wieder schlafen. Doch nur wenige Stunden später passiert das selbe – die Alarmanlage geht an, du springst wieder auf und durchsuchst das gesamte Haus. Doch du findest nichts.

Dieser Vorgang wiederholt sich immer und immer wieder. Und irgendwann stellst du fest: Das Problem ist nicht, dass Einbrecher ins Haus gekommen sind.

Das Problem ist, dass die Alarmanlage selbst kaputt ist und bei den kleinsten Bewegungen um das Haus herum feuert, sei es auch nur ein Windhauch.

Nun, so in etwa war auch “meine” Alarmanlage nicht mehr so ganz im normalen Bereich. Stattdessen sprang sie sehr schnell, wenn nicht gar beständig an. Ich lernte mit der Zeit, dass sie sich daran gewohnt hatte, bereits bei Kleinigkeiten zu feuern. Etwa, wenn ich nur über meine Symptome nachdachte.

Und das tat sie zu Recht. Schließlich war ich früher magersüchtig gewesen und mein Angstzentrum hatte allen Grund, auf meine Gesundheit aufpassen zu wollen. Aber durch den daraus resultierenden ständigen Fight- or Flight- Modus entwickelte ich Symptome – wie die chronische Erschöpfung.

Chronic Fatigue Syndrom

Von Gelassenheit – und dem, was Heilung für mich wirklich bedeutet

Also lernte ich, wie ich meine Reaktionen umtrainieren und somit Schritt für Schritt die andauernde Fight- or Flight- Reaktion lösen konnte. Ich war überrascht davon, wie schnell sich Ergebnisse zeigten, und nach wenigen Monaten verschwand auch meine Erschöpfung. Dafür bin ich so dankbar, wie ich es kaum in Worten ausdrücken kann – dankbar, voll und ganz leben zu können. 

Dankbar bin ich aber nicht nur dafür, wieder voller Energie zu sein. Denn in diesem Prozess habe ich noch etwas ganz anderes gelernt: Ich habe das Gefühl, ich kann es nicht besser sagen, erwachsener geworden zu sein. Ich kann mich selbst auffangen und habe die tiefe Gewissheit entwickelt, dass ich für mich sorgen kann. Ich bin zufriedener,  versinke nicht mehr in Sorgen über den Alltag und gesundheitliche Probleme oder kann mich zumindest schnell davon lösen, wenn ich doch damit beginnen sollte. 

Für mich sind das riesige Schritte.

Viele Jahre hatte ich das Gefühl, ein Opfer meiner Umstände zu sein, und konnte nicht verstehen, wie andere Menschen so gelassen mit manchen Dingen umgehen konnten. Jetzt kann ich es verstehen, weil ich es zu großen Teilen auch gelernt habe.

Das Brain-Retraining, das ich genutzt habe, ist das sogenannte GUPTA-Programm. Ich empfehle es hier ausdrücklich weiter, und wünsche mir, dass der oder die ein oder andere auf diesem Weg dazu finden möge. Es ist nicht nur ein Programm, um aus chronischer Erschöpfung zu finden, sondern auch eines, um mehr bei sich selbst anzukommen.

Ich freue mich natürlich, wenn du das GUPTA-Programm über den von mir bereitgestellten Link kaufst. Dabei erhalte ich einen kleinen Anteil des Gewinns. Für dich entstehen aber keine weiteren Kosten, als wenn du das Programm direkt kaufst. Du hilfst mir damit, meine Website zumindest refinanzieren zu können – der Blog ist für mich ein Hobby, dessen Kosten momentan die Einnahmen übersteigen, und ich freue mich natürlich, wenn sich das ausbalanciert.

Schreib mir gerne, wie es dir mit meinen Erzählungen über das Chronic Fatigue Syndrom geht. Ich freue mich so sehr, von dir zu hören!  

Hier kommst du zu Teil 1 und 2 dieser Artikel-Reihe:
👉 Warum Essstörungen zu Erschöpfung führen – und was wir dagegen tun können
👉 Erschöpfung – ein unkonventioneller Ausweg

Danke an Sydney Sims on Unsplash für das Titelbild!

Empfohlene Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert